IMMORTAL- Intermezzos

Guten Abend und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von: „(Un)Natural Desasters“ hier auf TNC.
Ich bin Michael Altby ihr Moderator und "Meister des Desasters", wenn sie so wollen.Heute Morgen haben wir diese verstörenden Aufnahmen von unserem Korrespondenten Ismael aus Ägypten erhalten. Scheinbar haben die Ausschreitungen auf den Straßen Kairos ihren Höhepunkt erreicht. Die Behörden sind machtlos und auch die UN hat die Lage schon lange nicht mehr unter Kontrolle. Wie kam es dazu?
Waren es die ungewöhnlichen Ereignisse der letzen Wochen? Dazu haben wir uns den renomierten Wetterologen Peter Van Holden und den führenden Experten für biologische Kampfmittel in der UN Dr. Mortimer Selter enigeladen.
Mr. Van Holden was sagen sie dazu?

Hallo und guten Abend.
Ich kann mich nur wiederholen wir stehen vor einem Rätsel. Vor allem der Wind der letzten Tage, genauso wie auch der Schneefall vor einigen Wochen. Die Wettervorhersage wurde, mit 3 Monaten Hitze, wie jedes Jahr ziemlich präzise vorhergesagt. Heuer allerdings scheint das unmöglich zu sein, es würde mich persönlich nicht wundern, wenn wir noch mehr ungewöhnliche Wetterphänomene in den nächsten Wochen und Monaten zu erwarten hätten. Seien sie versichert, wir werden sie auf dem Laufenden halten.

Danke Peter Van Holden.
Wir haben auch versucht eine Verbindung mit dem Wetter und dem Gemütszustand der Einwohner Kairos herzustellen. Dr. Selter, wie sehen sie das? Würden sie sagen, die veränderten Wetterverhältnisse haben derart auf den Gemütszustand der dort lebenden Menschen geschlagen, also auf die Psyche der Einwohner Kairos, dass es nicht anders zu erwarten war? Hat dieser Wetterumschwung sie Amok laufen lassen?

Ich sehe schon Mr. Altby, worauf sie hinaus wollen. Ich versichere ihnen, die Ereignisse von Kairo stehen in keinerlei Zusammenhang mit denen in NY City Manhattan. Wie sie ja wissen wurde der dortige Gewaltausbruch von einem biologischen Kampfstoff ausgelöst, der von Terroristen der Crimson Dschihad in mitten von Manhattan freigesetzt wurde. Unsere Experten haben keine Substanzen des Stoffes in Kairo finden können.
Ich denke wir sollten diese Ausschreitungen eher auf dem religiösen Sektor begutachten. Immerhin sind die bedeutendsten Wahrzeichen der Stadt beschädigt worden und im Falle der Pyramiden von Daschur wurden diese sogar zerstört.

Sie denken also, es wäre ein neuer Religiöser Krieg im Gange eine Art Rundumschlag auf die vereinten Nationen, auf den reichen Westen und auf uns Amerikaner?

Das könnte man so interpretieren. Wenn sie daran denken wie viele Mitarbeiter der Firma Topelli, die ja für Sanierungsarbeiten extra von der Stadtregierung Kairos aus Europa angefordert wurden, gestorben sind, ja dann könnte man diesen Schluß ziehen.

Ich sehe schon wir haben unsere Sendezeit fast überschritten. Eine letzte Frage noch Dr. Selter. Was sagen sie zu der Theorie, dass es eine Art Geheimbund gibt, das gar keine Terroristen sondern eine gut organisierte Macht hinter den ganzen Ereignissen steckt?

Wissen sie Area 51, die Nazi Erdkerntheroie, Big Foot oder Aliens auf dem Mars, das sind doch nur Märchen und wahnwitzige SCI Fi Legenden. Oder die Behauptung, dass Mrs Lazarus, sie wissen schon das Modewunder aus New York, ein echter Vampir wäre? Das selbe hat man damals von Christipher Lee behauptet!!! Wenn sie meine professionelle Meinung hören wollen, das ist absoluter Schwachsinn. Es gibt keine Weltumspanndene Geheimorganisationen. Glauben sie mir, wenn es so etwas tatsächlich gäbe, dann hätten wir doch in den letzten 30 oder noch mehr Jahren irgendeinen, also auch nur einen einzigen Beweis für dessen Existenz finden müssen? Aber da war nichts und wird es auch niemals geben.

Meine Damen und Herren einen Applaus für unseren heutigen Ehrengast . Begrüßen wir aufs herzlichste Kardinal Antonio Varela.  Hallo Herr Kardinal Varela. Darf ich ihnen Platz machen.

Alberto Partini der Moderator rückt ein Stück zur Seite und wartet mit einer Hand auf den Kardinal deutend in mitten seines Studios. Er steht auf um dem älteren Mann platz zu machen auf seiner so gemütlichen Couch.
Der Kardinal betritt den Raum etwas gebückt. Sein rechtes Bein scheint ihm Schmerzen zu bereiten, darum hinkt er etwas. Trotzdem strahlt er eine innere Stärke aus, die kaum einer seiner Gäste inne hat. Er fragt sich, ob die Zuseher das zuhause wohl auch so empfinden?
Aber um ehrlich zu sein, wer sieht sich schon seine Show an? Hausfrauen, Arbeitslose und jene die vom Vortag noch völlig benommen sind. Himmel herrgott nicht einmal er würde sie ansehen, zu der Zeit, wo sie ausgestrahlt wird, ist er noch im Bett.

Endlich sitzt der Kardinal da und Alberto blättert gerade seine Fragen durch, und obwohl er die Augen seines Gastes nicht erblicken kann weiß er, dass sie auf seinen ruhen. Unweigerlich wird Alberto etwas nervös. Etwas zu leise beginnt er zu fragen:

Kardinal Varela, die wichtigste Frage zu aller erst, und zwar. Warum wird der Vatikan gerade jetzt renoviert und warum gleichzeitig mit dem Museum? Sie lassen sich dadurch unzählige Besuche von Staatsoberhäuptern und wichtige Ehrenträgern entgehen?

Wissen sie Alberto, ich darf sie doch so nennen?

Äh…

Wir, die römische katholische Kirche, möchten unserer Besuchern die Chance geben die zahlreichen Kunststücke und wertvollen Gemälde, also all die Reliquien aus alter Zeit, mit der Qualität die ihnen zusteht betrachten zu können. Was vor 3 Tagen leider nicht der Fall war. Also haben wir uns aus langer Hand dazu entschieden diese Maßnahmen zu setzten. Wir haben darüber schon im Winter debattiert und ich muss sagen, ich bin froh wie schnell und sorgfältig diese Restaurierung von statten geht. Einen herzlichen Dank an alle die dabei mitgemacht haben auch den zahlreichen Katholiken die wie ich hoffe Verständnis dafür haben werden, erst nächsten Sommer wieder die großartigen Hallen betreten zu dürfen.

Aber warum auch das Vatikanische Museum, also warum zur selben Zeit?
Letzte Woche war ja diese Video in den Nachrichten. Darin wurde behauptet ja es hätte einen Anschlag auf den Papst gegeben und er wäre nur knapp mit dem Leben davon gekommen.  Experten meinten sogar die Aufnahmen die darin zu sehen waren, wären echt gewesen. Was sagen sie dazu?

Also Alberto, diese Anklage, wenn man es so interpretieren wollte, vorlas, sah er die Augen des Kardinals. Was er darin sah, passte gar nicht zu dem gebrechlichen Mann. Nur einen Moment und auch nur für Alberto sichtbar, sah dieser den Hass in den Augen des Glaubensmannes.

Alberto, ……vor vielen Jahren war es vielleicht so, dass die Glaubenskriege ein Thema waren, aber in der heutigen Zeit des Wohlstandes, wo Geld und Macht regieren, hat die Kirche keine Feinde mehr. Noch nie war es so friedlich auf der Erde. Wir haben uns zu einem Apparat des Friedens und der Geborgenheit erklärt. Wir verwenden keine Schwerter mehr, wir bieten Zuflucht und Schutz, wir helfen den Menschen in Not. Wir sind die letzte Verteidigung vor den Teufeln dieser Welt.

Da Kenneth angeschlagen ist, halte ich es für das Beste, wenn ihr bescheid wisst. Alexis, du und dein Begleiter müsst aufpassen, die Lage sptitz sich zu. Ich habe diesen Bericht von den Vanishers an die Deadhunters abgefangen. Das einzige Positive ist, dass das Spionagenetzwerk von Luna gut funktioniert, aber das ist nur ein schwacher Trost. In der Zwischenzeit versuchen wir herauszufinden, wer den der Seelenmagier war.
Euer Kontaktmann wird euch am Flughafen erwarten. Ihr erkennt ihn an der schwarzen Rose die er trägt, von ihm bekommt ihr Einzelheiten über Jayden. Möge Mephisto mit euch sein.

Einsatzbericht 14. März 2014. 22:41 Bern /Captain Steininger an Knight Commander Jefferson

Der Seelnmagier ist kein Angehöriger eines Kultes, ein Wildchild also. Er hatte sehr viel Sprengstoff dabei, C4 aus alten Armeebeständen. Genug um die ganze Hauptkammer des Domes zu sprengen. Wir haben ihn zwar abgefangen und ihn neutralisiert aber ich befürchte das wird kein Einzelfall bleiben.

Die Patrolien wurden erhöht, aber wir sind keine Kircheneinsatztruppe, darum haben wir Probleme die versprochene Hilfe des Konzils auch in den Gebieten umzusetzen, die in der Obut der Kriche sind. Wir bleiben aber vorerst auf Abruf und waren höflich Distanz solange es noch geht. Ich halte sie auf dem laufenden.

Katrina Carter an Luna Sar.

Aufgenommene Worte von einem Gruppenführer der Kinder der Offenbarung während einer ihrer Angriffe auf einen Gothschuppen in Berlin:

....wir werden die Seuche, die unter uns lebt, und sich von uns ernährt, nun nicht mehr länger dulden. Sie haben unser Heim verbrannt, sie haben unsere Schätze geraubt, uns gedemütigt. Das hört hier und heute auf. Ihre dekadenten Häuser und Villen werden wir verbrennen, genauso wie das hier alles. Lasst die Inhaber teilhaben an ihrem Lebenswerk. Wie das Haus Lazerus wird auch das hier untergehen in Flammen, bindet sie fest....

Erschreckend, nicht war? Luna wir haben dann versucht die Mörder so schnell wie möglich zu finden, aber ohne Erfolg. Ein Tipp eines unserer Informanten hat uns dann zu einer stillgelegten Fabrikshalle einer großen Konzernkette geführt. Die Kinder der Offenbarung waren an die Wände genagelt worden, mit einem Bolzenschussgeräte! Ihre Augen waren gewaltsam entfernt worden und man hat ihnen ihre Männlichkeit geraubt.
Wir haben den Vorfall aus dem Gedächnis des Wachpersonals und den zuständigen Leuten entfernt. Keine Spuren oder Leichen hinterlassen und zur Sicherheit die ganze Halle desinfiziert.

Ich hoffe inständig, dass das niemals bekannt wird. Hoffe bei euch ist alles in Ordnung und bis bald.
Katrina

Luna Sar an Katrina Carter.

Katrina komm sofort zurück. Theresa ist ausser sich, sie hatte einen kurzen klaren Moment und weiß nun was vorgefallen ist. Sie will zurück zu Ihrem Vater, ich halte sie hin so gut ich es vermag.

Ich weiß, ich habe dir versprochen Kenneth ein paar ruhige Tage zu gönnen, aber es geht nicht. Er muss uns helfen. Er muss sie wieder beruhigen bevor ihr Vater mit ihr spricht. Außerdem haben wir eine Antwort aus Japan erhalten, die an Qenji Nura gerichtet ist. Wenn er wieder da ist soll er sich unverzüglich melden. Ich hoffe es sind gute Nachrichten, die könnten wir gut gebrauchen.

Ach noch etwas, ich habe eine Art Ausgangssperre für unsere Stätte in Berlin ausgesprochen. Scheinbar gibt es dort Probleme, sie wollen mit Alexis Straco sprechen. India ist auf dem Weg dahin, keine Sorge sie hat ihren Leibwächter dabei.

Möge das Feuer in uns allen lodern aber stehts zu einer kontrollierten Flamme werden.
Luna

Magdalena

Das Wasser war schwarz glänzend und spiegelglatt.  Rein, in seiner pursten Form, ein Becken gefüllt mit den Tränen von Ungeborenen, geweiht vom obersten Vertreter der Kirche.
Es begann mit einem  Zittern an der Wasseroberfläche. Plötzlich durchstieß die Silhouette einer schlanken brünetten Frau diese Ruhe. Ganz langsam schritt sie die Stufen im Inneren des Taufbeckens der Kathedrale empor, zeigte dadurch immer mehr was  Gott an ihr geschaffen hatte.  Der Chor der Eisernen Jungfrauen, die im Hintergrund gebettet und den Herrn lobpreisten verstummte.
Die nackte Frau drehte sich um und ihr Tätowiertes Rotes Kreuz, dass ihre Gesichtszüge unkenntlich machte, verwandelte ihre stechenden Augen in glühende Meteore des Hasses.

Ein Stoßgebet an den Herren, dass er sie als würdig erachtet hatte und er sie alle Prüfungen mit Bravour bestehen hat lassen.  Sie fasste sich nach einem kurzen Moment, öffnete die Augen und griff zu ihrem Stab. Ihre Worte waren klangvoller und tiefer, das war nicht mehr nur ihre Stimme. Sie teilte sie mit jenen Christen, die Ungerechtigkeiten durch die Kinder der Nacht wieder fahren hatten. Dieser neue Kreuzzug hatte keine Ungläubigen zum Ziel, nein dieses Mal war es der Ursprung allen Übels.
Jetzt wird man den Teufel selbst auslöschen. Und sie Magdalena war das Werkzeug, die Hand Gottes.

Ende des Sommers liegt eine ganz besondere Stimmung in der Luft. Eine Art 5. Jahreszeit wenn man so will. Die Joviaren nannten sie früher die Unruhe der Seele.  Heute kennt sie keiner mehr. Warum ich das weiß, nun man nennt mich den Prophet.
Ich sehe Dinge, gute und schlimme Ereignisse die sich ereignen werden.  Ich bin auch auf der Flucht, immer wieder versucht man mich zu finden. Doch habe ich Verbündete und einen Beschützer.

Aber hier geht es um Madrid und nicht um mich. Ich würde gerne all die Dinge aufschreiben, die ich sehe. Aber jedes Mal wenn ich das versuche sind die Worte und Bilder einfach weg. Ein Fluch. Ich frage mich oft, warum mir Zoe das angetan hat, oder wie sie auch immer heißen mag. Aber ich glaube fest daran, dass sie das nicht wollte sondern der andere und dass noch immer ein Mensch in ihr steckt. Ich werde sie wieder sehen, einmal noch.
Ja ich weiß Madrid.

Varela hat unzählige Zellen der Kinder der Offenbarung versammelt und die lebende Heilige Magdalena, hat sich mit ihren Schwestern den Eisernen Jungfrauen mit ihnen zu einer Streitmacht verbündet. Groß genug um alle Seelnmagier und Hexenmeister aus der Stadt zu tilgen. Aber seltsamerweise hat sie ein anderes Ziel. Valerius.
Das Vampir Haus von Valerius in Madrid, war immer schon ein Affront gegen die Kirche. Aber niemand würde es wagen sie anzugreifen. Wie eine Festung ist es ausgestattet mit den neuesten Sicherheitsvorkehrungen. Außerdem sind dort die besten der besten. Sogar einer von Piotres „Söhnen“, Arkadij.

Arkadij ist tot und alle anderem die sich im Haus Valerius befunden haben genauso. Jeder menschliche Bedienstete, jeder Verbündete ist tot. Magdalena hat alle getötet, mit Gottes Hilfe hat sie es vollbracht. Weshalb, kann ich euch nicht sagen. Ich weiß es schlichtweg einfach nicht. Es ist weder logisch noch weiß ich wie es weiter geht. Aber die Folgen sind abzuschätzen und der echte Krieg scheint unausweichlich.
Warum ich mich erst jetzt zu erkennen gebe und warum ich nicht mehr sagen kann? Ich weiß nur Bruchstücke und trotzdem will ich helfen. Je näher wir der Katastrophe kommen umso mehr kann ich klarer sehen.

Aufzeichnung die vom Propheten an Luna Sar geschickt wurden.

Sarien lukte durch die Jalousien hindurch nach unten. Bald würden sie da sein. „Konzentriere dich, was siehst du??!!“, herrschte Sarien Louis an, der da saß und verzweifelt an die Wand starrte. „Nichts. Ich sehe… nichts. Und selbst wenn ich etwas sehe, ist es verschwommen, es  verschwindet immer und immer wieder, es hat keinen Sinn.“ Es muss funktionieren, heute ist das viel wichtiger als sonst. Du musst es niederschreiben.“ - „Es hat keinen Sinn, ich sehe nicht, es sind … Vermutungen, das hilft niemandem. Du musst mir helfen.“

Sarien wusste was es bedeutete, er hörte Stiefeln nur noch wenige Stockwerke unter ihnen bereits trampeln, und zögerte keinen Moment und legte ein Hand auf seine Schulter, die andere in seinen Nacken. Louis‘ Brustkorb füllte sich so schnell, als hätte er eine Idee, mit offenem Mund saß er da und hielt inne. Die Visionen drangen durch ihn, manifestierten sich in seinem Geist. Sarien ließ ab. „Es wird Frieden geben.“, so viel hatte er gesehen. Louis war bereits in seine Trance gefallen, nahm seine Feder in die Hand und bannte die Tinte in das alte Papier. Erleichterung kehrte in ihm ein, ein ehrliches Lächeln befiel sein Gesicht. Wahrlich, es wird Frieden geben. Mit einer solchen Energie schrieb er, war eins mit der Feder, die sich von ihm löste und selbst seine Visionen weiterschrieb. Louis kam langsam ins Bewusstsein zurück. Je mehr er zurückkam, desto mehr erschrak er. Sarien sah durch ihn hindurch, als er seinen Blick ihm zuwandte: „Doch dieser Frieden wird nicht von Dauer sein, oder?“. Louis ließ sich lange Zeit, und hauchte ein leises „Nein.“ Die Feder schrieb weiter. Sarien drehte sich um, den vermummten Gestalten zu begegnen.

Marie-Anne war nicht da, sie hatte versagt. Und so hielt sie nur dieses bemalte Stück Holz in ihren Händen. Es war eine Kopie. Zugegeben sie war perfekt, doch fehlte ihr die Macht Jesu Christi dem Sohn Gottes. Sie war zwar geweiht worden vom Papst persönlich, aber reichte das?
Angst war ihr fremd, sie war die lebende Heilige, die Inkarnation Gottes, die Hirtin, die Erlösung für diese korrupte Welt.
Warum hatte sie dann Zweifel? Sie spürte etwas in sich, eine Nervosität die nicht da sein sollte. Ein fast unmerkliches Schaudern ging ihr über den Rücken. Unverzüglich stoppte sie es. Schaute sich um, hatte eine ihrer Schwester etwas bemerkt?

Um die Heilige herum tobte der Kampf heftig. Das Wolfsrudel wehrte sich verbissen. Sie waren nun mal sehr Territorial. Niemals würden sie ihr zuhause aufgeben. Gut so, so würden weniger fliehen. Jeder einzelne musste ausgelöscht werden. Sie wollte sich gerade in den Kampf stürzten da kam wieder diese Gefühl, als würde sie jemand beobachten, als wäre sie diejenige die Gejagt werden würde.

Time to play the Game

Alles dreht sich um das Spiel, alles. Kleidung, Waffen, Haare. Nichts ist dem Zufall überlassen. Zugegeben ohne die Segnung meiner Waffen bin ich selten unterwegs um jemanden aus der Geschichte zu tilgen. Doch meine Stellung am Hof von Garres ist einfach. Gibt es ein Problem schickt man mich.

Dieses Mal ist es anders. Kein großer Kämpfer oder mächtiger Wolf. Nein, es ist ein Mensch. Ein raffinierter verschlagener Ex FBI Direktor. Also jemand mit vielen Beziehungen. Ein Schattenmann. Doch niemand ist spurlos und wenn er es auch noch so versucht.

Ich werde ihn finden, werde der Brotkrümelspur folgen und wenn er es am wenigsten erwartet, werde ich da sein. Niemand entkommt mir, niemand hat je das Spiel verlassen.
Den Ich bin das Spiel und ich mache die Regeln.

Virgil Garres macht sich die Maske um, eine Respektsbegundung vor der neuen Herrin des Hauses Garres und geht in die Schatten der Nacht, sein Jagdrevier. Das Spiel hatte begonnen.

Xander Garres, Esteban Salvadore, Emilio Eden, der frisch ernannte Lazlov Valerius, die Frau Namens Nobody spricht für Blackmaw, Remy Loire, Mortimer Smythe, Ians Frau Fiona Mcadams, Aleister Crowley. Das waren also heute seine Verhandlungspartner. Keiner von den Sars, Kargasi oder Kirche und wie üblich niemand von den Unsterblichen. Die restlichen gab es nicht mehr oder waren eher unbedeutend. Was hatte er sich nur dabei gedacht? So viele zusammen würden nie mehr schnell agieren können, keine raschen Entscheidungen fällen. Eine rein rhetorische Frage, er wusste genau warum er das Konzil erweitert hatte. Um Schlagkräftig zu sein. Um Bedrohungen wie Mr. Gates oder der lebenden Heiligen entgegen treten zu können.
Die Kirche, er konnte nur hoffen, dass sie ihren Sieg in Madrid verkraften würde. Sie hatten gewonnen, und damit ihre Stärke bewiesen. Er konnte nur hoffen, dass das dem radikalen Teil genügen würde. Ansonsten würde man wohl wie mit einem Skalpell die ungesunden Elemente aus diesem alten ehrwürdigen Moloch herausschneiden müssen. Genügend Kandidaten für diese Arbeit hatte er ja jetzt.

Kenneth Irons stand auf und begann seine Rede vor dem neuen großen Konzil.

AHHHH!!!!
Schweißgebadet erwachte die lebende Heilige, Magdalena. Sie war alleine in ihrer Kammer des Klosters. Nur eine einzige Kerze brannte auf dem kleinen Holztischchen inmitten des Raumes. Sie zitterte und war kreidebleich. Vor dem alten Wandspiegel betrachtete sie sich selbst. Es war etwas vollbracht worden. Etwas, dass sie hätte tun sollen. Ein Wunder.

Der Unsterbliche blickte durch die Augen seiner Hülle. Ihr Blick ging über die leere Straße vor ihm. Sie sah die zerstörten verrosteten Autoreste eines großen verschwundenen Reiches. Die kalten Betonwände dahinter, über und über mit Graffiti bedeckt. Er war nicht im mindesten überrascht als er diese Eruption, diese Machtwelle spürte. Göttliche Macht. Dies war definitiv eine Zeit der Wunder. So viele wichtige von langer Hand geplante Ereignisse würden schon sehr bald Früchte tragen. Und trotzdem war er von Trauer erfüllt. Er wandelte immer noch alleine auf Gottes Erde.